Dummes Gelapp

Texas / USA - Tagebuch

29. Januar 2006
   

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Do, 29. 12. - Konsulatstermin

Auf 9 Uhr waren wir in Berlin beim US-amerikanischen Konsulat bestellt. Dies sollte die letzte Instanz sein, um unser Visum zu erhalten.
Geplant war eine Fahrgemeinschaft, in der ich von Neudorf aus losfahren sollte. Hacky sollte die erste Autobahnabfahrt nach dem Hermsdorfer Kreuz zusteigen und Dirk die erste Abfahrt nach dem Schkeudizer Kreuz. Aufgrund des Schneesturmes hat sich aber Hacky doch lieber dafür entschieden, mit dem Zug zu fahren.

Mitten in der Nacht, ich glaube das war so um halb 3, bin ich mit dem Auto losgefahren. Der im Radio groß angekündigte Schneesturm blieb aus. So kam es, dass Dirk und ich schon um 7 vor dem Konsulat aufkreuzten.
Es sah sehr beeindruckend aus: Hinter dem Sicherheitszaun wehte die amerikanische Flagge. Ein Sicherheitsbeamter drehte vor dem Gelände seine Runden. Das Pförtnerhaus war ebenfalls schon besetzt. Wahrscheinlich die ganze Nacht hindurch.
Weil wir so zeitig da waren haben wir uns erstmal standesgemäß ein Frühstück bei McDonald's gegönnt.

Halb 9 sind wir dann Richtung Eingang vom Konsulat gelaufen. Dirk und ich sind schon reingegangen, weil Hacky uns mitteilte, dass er es nicht bis um 9 schaffen würde. Wir wollten drinne auf ihn warten, obwohl wir nicht wussten, wie er aussieht. Wir hatten ihn ja noch nie zuvor gesehen.
Zuerst standen wir vor einer Glastür ohne Griff. Dahinter befand sich die Sicherheitsschleuse. Es waren 2 Beamte zu sehen. Einer von beiden, der hinter einer weiteren Glaswand saß hat auf einen Knopf gedrückt, sodass sich die Glastür automatisch öffnete. Wir traten ein und hinter uns schloss sich die Tür wieder. Bei dem Beamten, der uns die Tür geöffnet hat, mussten wir uns ausweisen. Der zweite Beamte hat uns wie beim Flughafen durchsucht und unsere Sachen, die wir bei uns trugen, durchleuchtet. Handy und andere elektrischen Sachen mussten draußen bleiben. Nachdem wir durchsucht worden waren, ging eine zweite Tür der Schleuse auf, durch die wir dann auf das Gelände gelangten. Das Haus, in das wir mussten (ich glaube es befand sich sogar nur ein Haus auf dem Gelände) war abgesperrt und draußen haben wir geklingelt. Ein weiterer Beamter hat uns die Tür geöffnet. Er hat uns zu einem kleinen Pult begleitet, hinter das er sich gestellt hat. "When is your apointment?", hat er gefragt (Auf wann sind Sie bestellt?). Als wir ihm Ausweise gegeben hatten und unsere Zeit gesagt hatten, strich er uns auf einer Liste durch (nur nach Anmeldung darf man rein) und sagte, zu welchem Schalter wir gehen sollen. Alle Beamten, die wir bis dahin getroffen hatten, sprachen ausschließlich englisch. Bis auf den letzten Beamten waren sie auch ganz einfach zu verstehen. Die Frau am Schalter hat dann aber deutsch gesprochen. Dort haben wir jeder der Reihe nach alle Unterlagen abgegeben, die wir mitbringen mussten (Reisepass, Anträge, Passbild).
Dann sollten wir uns hinsetzen und warten, bis wir nochmal aufgerufen werden.
An der Wand hing ein riesiger Plasmafernseher auf dem in HDTV-Qualität CNN (amerikanischer Nachrichtensender) gezeigt wurde. Und ständig lief ein Sicherheitsbeamter durch den Raum.
Es hat nicht lange gedauert wurde erst Dirk aufgerufen und und gleich danach ich. In dem "Gespräch", welches übrigens im selben Raum, etwas abseits, in einer Niesche geführt wurde, hat die deutschsprachige Beamtin mich nur gefragt, ob ich schonmal in den USA gewesen bin und ob ich dort irgendwelche Verwande hätte. Dann musste ich noch Fingerabdrücke geben. Vom linken und vom rechten Zeigefinger jeweils einen. Das machen die mittlerweile elektronisch. Finger auf eine kleine Glasplatte legen, ein paar Sekunden warten, und fertig. Und schon können die weltweit meinen Fingerabdruck abrufen. Das wars dann auch schon. Die Beamtin hat gemeint, das uns das Visum innerhalb von ca. 3 Tage zugesand wird. Schon am 30. (oder war es der 31. ?) kam es dann auch an.

Danach wollten wir gleich noch im Konsulat auf Hacky warten. Wir wollten uns, nachdem das mit der Fahrgemeinschaft nicht so richtig geklappt hat, hier treffen. Nach ca. einer viertel Stunde kam ein Sicherheitsbeamter auf uns zu. Wir dachten schon, wir sollten jetzt das Gelände verlassen, weil wir ja jetzt im Konsulat mit allem fertig waren. Er meinte aber, auf englich, ein Freund von uns stehe draußen (in der Sicherheitsschleuße). Wir sollen dann, wenn wir fertig sind sein Gepäck in Empfang nehmen, da er das hier nicht mit rein nehmen darf. Dieser "Freund" konnte nur Hacky sein. Ein Auto hatte er ja auch nicht mit, wo er evtl. diese Dinge hätte verstauen können. Er hat uns also ausrufen lassen. Er wusste ja, dass wir schon drinne sind. Dies hatten wir ihm per Handy mitgeteilt, kurz bevor wir reingegangen sind. In der Sicherheitsschleuse dann haben wir uns erstmal gegenseitig vorgestellt. Wir hatten Hacky ja noch nie zuvor gesehen. Die Beamten müssen gedacht haben: Komische Freunde. Dann haben wir Hackys Rucksack und Handy entgegen genommen und haben draußen auf ihn gewartet.

Die Gelegenheit, dass wir nunmal bis nach Berlin gefahren sind, haben wir gleich genutzt und haben uns noch ein paar Sehenswürdigkeiten angeguckt. Im Kreisverkehr sind wir um die Siegessäule gefahren. Den Bundestag, den Fernsehturm und das Brandenburger Tor haben wir gesehen. Leider war das Wetter eisig kalt und windig. So werde ich das Wetter lange Zeit erstmal nicht mehr erleben. Den Bundestag haben wir nur von außen gesehen. Für eine Besichtigung hätten wir sehr lange anstehen müssen. Beeindruckend war das riesige Gelände. Es gabe viele Betonplätze. Das Brandenburger Tor dagegen erschien mir recht klein. Wenn man das immer so im Fernsehen sieht, denkt man, es wäre ein großes Bauwerk. Dem schien mir aber nicht so. Es sah eher so aus, als war es, gemessen an dem Ruhm und der Bekanntheit das es genießt, eher ein mickriges Tor.
Naja, allzuviel von Berlin haben wir nicht gesehen und sehr lange haben wir uns dann dort auch nicht mehr aufgehalten. Wir sind noch ein bißchen durch die Innenstadt gelaufen und sind dann auch wieder nach Hause gefahren.
Dirk habe ich dann kurz vor Leipzig abgesetzt und Hacky bis nach Leipzig zum Bahnhof mitgenommen.

So um 8 Uhr war ich dann auch wieder zu Hause. Eigentlich ein recht kurzer Tag.


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